Tierhaltung, Holzbearbeitung, Gemüseanbau: die Züriwerk-Landwirtschaft in Bubikon umfasst verschiedene Bereiche. Unsere Mitarbeitenden üben vielseitige Tätigkeiten aus und erwerben Kompetenzen in unterschiedlichen Fachbereichen.
Auf dieser Magazin-Seite berichten sie aus ihrem Alltag und teilen ihr Fachwissen. Lesen Sie die spannenden Berichte unserer Gast-Autorinnen und -Autoren.
Die Schweinehaltung macht viel Arbeit und genau so viel Freude. Unser Mitarbeiter-Autor berichtet über seine Tätigkeit in der Landwirtschaft Bubikon.
Text: Eduardo Martins, Mitarbeiter Landwirtschaft
Ende Oktober 2021 holten wir endlich unsere zwei Mini Pigs beim Züchter in Altstätten SG ab. Die Schweine haben wir mit einer Hundebox transportiert, welche wir mit Stroh ausgepolstert haben. Unterwegs haben wir bei einer Tankstelle angehalten und beobachtet wie es unseren Schweinen geht. Sie waren ruhig, hatten aber noch ein wenig Angst vor uns.
Künftig sind für die Betreuung der Schweine 5 Mitarbeitende der Landwirtschaft zuständig. Wir halten regelmässig Schweine-Teamsitzungen ab, um alles Wichtige, aber auch alles Alltägliche betreffend der Schweinehaltung, der Gesundheit und der Entwicklung gemeinsam zu besprechen.
Natürlich haben unsere zwei Schweine Namen: Wylly und Lylly. Zuerst mussten wir allerdings rausfinden, ob es Männchen oder Weibchen sind.
Tagesablauf im Schweinestall
Die Tiere wissen, wann es zu Fressen gibt, sie machen sich dann mit Quietschen bemerkbar. Wir füttern sie zweimal am Tag, jeweils morgens und abends, mit Trockenfutter. In den blauen Schüsseln wird je 50 Gramm Trockenfutter mit Wasser gemischt (es soll aussehen wie Apfelmus). Das grüne Futternetz füllen wir mit Heu (ca. 2 kg, also ein Kübel voll), davon dürfen sie so viel fressen, wie sie möchten. Das nennt man Ad-libitum-Fütterung.
Einmal in der Woche bekommen sie ein Stück trockenes Brot, das ist gut für die Sauberkeit der Zähne und die Gesundheit des Zahnfleisches. Mini Pigs neigen zu Übergewicht, daher müssen wir die vorgeschriebene Futtermenge einhalten und nicht zu viel zum Naschen geben. Wir misten den Stall jeden Tag und füllen die Wasserbecken zweimal täglich (morgens und abends) mit frischem Wasser.
Im großen Auslauf haben die beiden eine Wühlbox mit Gartenerde. Die war eigentlich zum Wühlen gedacht, solange sie nicht auf die Weide können. Blöderweise benutzen sie die Kiste auch als WC. Denn eigentlich war das so gedacht mit dem WC: Für Lylly und Wylly hatte es Sägemehl und etwas Stroh in einer Ecke. Damit sie wissen, wo ihre WC-Ecke ist, haben wir die dafür vorgesehene Ecke mit Wasser besprüht.
Zum täglichen Wohlfühlprogramm gehört es, dass wir Lylly und Wylly streicheln und bürsten. Streichelt man sie an der Seite des Bauches, werfen sie sich auf den Rücken und grunzen wohlig. Schweine kann man gut erziehen, wir wollen ihnen nun einige Kunststückchen beibringen. «Sitz!» klappt schon mal ganz gut.
Infos zur Haltung der Tiere
Wylly ist eine Mischung der Rassen Hausschwein und Minnesota. Lylly ist eine Mischung der Rassen Hausschwein und Wiesensau.
Die jungen Schweine brauchen eine Stalltemperatur von 30°C bis 35°C. Im Alter brauchen sie nur noch eine Stalltemperatur von 10°C bis 15°C, da sie dann ein Fettpolster haben, welches sie wärmt.
Wir freuen uns schon jetzt darauf, die beiden Schweine noch besser kennenlernen zu dürfen und werden euch schon bald einen nächsten Einblick in das Leben von Wylly und Lylly bei uns auf dem Hof geben.
Die Züriwerk-Kundschaft wird freundlich und kompetent mit Brennholz versorgt. Unser Mitarbeiter-Autor zeichnet einen typischen Arbeitstag nach.
Text: Michi Schwarz, Mitarbeiter Landwirtschaft
Es ist Dienstagmorgen um 9:45 Uhr. Am Vortag wurde die Bestellung vorbereitet und auf unseren Lieferwagen geladen: 1 Ster (das sind 450 kg) Buchenholz mit einer Länge von 33 cm.
Die stellen wir übrigens selbst her mit unserer Holzfräse und der Spaltmaschine. Das sind anspruchsvolle Maschinen: Man sollte mit dem Kopf immer bei der Sache sein. Vor der maschinellen Verarbeitung muss man die Meter-Stücke Buchenholz auf die Waage legen und die Menge abwägen, die vom Kunden bestellt wurde.
Jetzt kann es losgehen zur Auslieferung. Die Ortschaft liegt – wie meistens – in der Umgebung von Bubikon. Der Bestellradius ist 12 km in jede Himmelsrichtung. Seit einiger Zeit haben wir endlich unseren eigenen Lieferwagen für die Holzbestellung. Er kann mit maximal 1,5 Ster beladen werden. Die Bestellungen waren auch schon grösser, dann fahren wir zwei Mal (max. Bestellmenge ist 3 Ster) oder laden noch einige Kisten in unser treues Müliauto.
Am Lieferort angekommen, melden wir uns zuerst freundlich an: «Guten Tag, Züriwerk Landwirtschaft, wir bringen ihnen das Brennholz, das sie bestellt haben.» Dann werden wir freundlich zum Ort begleitet, an dem der Kunde das Holz lagern will, geschichtet oder auf den Haufen gekippt.
Der Arbeitsaufwand ist je nach Bestellung unterschiedlich. Wir wissen dank dem vorher ausgefüllten Bestellzettel immer im Voraus, was wir mitnehmen und vor Ort machen müssen.
Die Lieferung neigt sich dem Ende, wir melden dem Kunden, dass wir fertig sind. Nicht selten bekommen wir nach getaner Arbeit noch was zu trinken oder ein Guetzli, aber immer getreu dem Motto «Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen». Wir verabschieden uns, «einen schönen Tag und danke für ihre Bestellung!», händigen den Lieferschein aus und machen uns auf den Heimweg zurück nach Bubikon. Dort angekommen versorgen wir unser Material: leere Holzkisten, Spannsets, Werkzeug. Meistens machen wir dann die Lieferung für den nächsten Tag bereit, dann kann das Spiel wieder von vorne beginnen.
Vom befruchteten Ei bis zum ersten gelegten Ei braucht es Geduld und sorgfältige Pflege. Dabei entstehen auch Freundschaften: Die aufgezogenen Hühner sind mit den Menschen vertraut – und posieren auch mal als Fotomodell.
Text: Ramona Berner, Mitarbeiterin Landwirtschaft
Ich war neugierig, wie eigentlich so ein Küken entsteht. Im Landwirtschafts-Team habe ich meine Idee vom Küken-Ausbrüten angebracht. Gemeinsam haben wir besprochen, wie das Projekt zustande kommen könnte. Im Internet und in Büchern habe ich mich schlau gemacht und erfahren, was es dazu alles braucht.
Am 16. September 2021 war es so weit: Ich habe 10 befruchtete Eier unserer Hybridhühner (die speziell für die Eierproduktion gezüchtet wurden) in die Brutmaschine gelegt. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind dabei wichtig: 37.3 bis 37.8 Grad und 42 bis 49 % Luftfeuchtigkeit.
Die Brutdauer bis zum Schlüpfen der Küken beträgt ca. 21 Tage. Nach 11 Tagen habe ich die Eier das erste Mal durchleuchtet: 6 waren befruchtet und 2 leider nicht. Nach 18 Tagen habe ich die restlichen 6 Eier wiederholt durchleuchtet und nun waren 2 gut und die 4 anderen leider nicht. Nach 18 Tagen habe ich die 2 übrigen Eier auf die Schlupfhorde gelegt und gewartet, bis die Küken schlüpfen.
Am 7. Oktober war es so weit und die Küken Nr. 1 und 2 schlüpften. Am Anfang brauchen sie sehr viel Wärme, da sie ja noch keine Federn haben. Eine Wärmeplatte oder Wärmelampe sind dafür ideal. Die Küken ernähren sich in den ersten 24 Stunden vom Dottersack. Danach brauchen sie Futter und Wasser. Das spezielle Kükenfutter benötigen sie bis im Alter von ca. 6 bis 8 Wochen, danach können sie normales Hühnerfutter essen.
Hühner sehen im Dunkeln schlecht. Die Küken benötigen deshalb 19 bis 24 Stunden Licht, damit sie genügend fressen. Im Winter arbeitet man mit einer Lichtquelle mit Zeitschaltuhr. Nachdem die 2 Küken geschlüpft waren und alles ziemlich gut funktioniert hatte, legte ich Mitte Oktober nochmals 10 Eier in die Brutmaschine. Daraus sind am 2. November nochmals 3 Küken geschlüpft.
Die Schlüpfübersicht
7. Oktober 2021
1. Küken
11:06 Uhr
2. Küken
15:30 Uhr
2. November 2021
3. Küken
04:20 Uhr
4. Küken (Hahn)
12:45 Uhr
5. Küken (Pünktchen – brauchte Hilfe)
19:15 Uhr
Längere Zeit war nicht ganz klar, ob es Hennen oder Hähne sind. Als sich jedoch beim Küken Nr. 4 ein Kamm entwickelte, hatten wir die Sicherheit, dass es 1 Hahn und 4 Hennen sind. Am 17. Februar 2022 fanden wir das allererste Ei mit einem Gewicht von 50 Gramm in einem der Legenester.
Ich kannte die Küken inzwischen sehr gut und kam genau im richtigen Moment rein, als das Huhn im Legenest lag. So konnte ich erkennen, dass es das Küken Nr. 1 (mit einem blauen Ringli am Fuss als Erkennungsmerkmal) war, welches sein erstes Ei gelegt hatte. Mittlerweile legen alle Hühner Eier.
Der Eierlegeübersicht
Küken
Ringfarbe
Erstes Ei
Erwartetes Legedatum
(Alter 20 Wochen)
Nr. 1
Blau
17. Februar 2022
24. Februar 2022
Nr. 2
Rot
25. Februar 2022
24. Februar 2022
Nr. 3
Gelb
11. März 2022
22. März 2022
Nr. 5
Grün
18. März 2022
22. März 2022
Das nächste Projekt steht schon bevor. Ich werde versuchen, die jungen Hühner mitsamt Hahn in die grosse Hybridhühnergruppe zu integrieren. Ich bin schon sehr gespannt darauf und werde euch wieder darüber berichten.
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